Die unheimlichen Schanzhübeln

Zwischen Irnfrieds (Irnfritz) und Stainingersdorf heißt eine Waldflur "im Schmiedstock", eine Bodenerhebung, auf der sich eine größere Zahl von künstlichen Erdhügeln befindet, die - der Sage nach - von den Schweden als Schanzen aufgeworfen wurden. Seit dieser Zeit ist es im Walde nicht "ganz geheuer": Hier zeigt sich bisweilen ein gespenstisches Reh ohne Kopf, manchmal auch ein Mann ohne Kopf und wieder ein anderes Mal rauscht und klingt es hier herum ganz unheimlich.

Nicht weit von den Schanzhübeln - gegen Wappoltenreith zu - fand einmal eine große Schlacht statt. Noch heute kommen hier, wenn Waldbäume gesetzt werden, oder sonst wie gegraben wird, allerhand uralte Waffen, Sporen, Pfeilspitzen, Lanzenspitzen und Ähnliches zum Vorschein.

Bevor man noch zu den Schanzhübeln kommt, stand (früher) eine sehr alte Föhre - bei der es immer wieder geisterte. Deswegen hat man sie umgeschnitten und daraus ein Kreuz gemacht, welches heute als "Schwedenkreuz" bekannt ist.

 

Quelle: F. X. Kießling, Frau Saga im Niederösterreichischen Waldviertel, Wien 1930.