Die wilde Jagd

Der Urgroßvater des Überbringers dieser Sage erzählte sein einstiges Erlebnis: In einer Nacht trieb er seine Kühe in den Wald auf dem Pleßberg, um sie im Jungholz weiden zu lassen. Auf einmal war es, als ob alle Wipfel der Bäume gebrochen würden und dabei hörte er wildes Schreien und Bellen, das immer näher kam. Da erschien plötzlich eine Schar Hunde, voran ein großer und hinter ihm kleinere, die fürchterlich heulten und heulten. In den Lüften sauste und brauste es über ihn hinweg, menschliche Stimmen wurden hörbar. Nun kamen die weidenden Tiere zu ihm, am ganzen Leibe zitternd.

Da auch ihn ein Grauen erfasste, trieb er nach Hause. Die Hunde kamen ihm so nahe, dass er sie mit seiner Peitsche erreichen konnte. Endlich zog das Brausen fort und verstummte allmählich in der Ferne.

Von Herrn Josef Malanik (Kl. Ulrichschlag), Studierenden an der Bundes-Lehrerbildungsanstalt in Krems (1922)

Sage KLU Wilde Jagd