Messern

Messern

Geschichte:

Die erste urkundliche Erwähnung von Messern erfolgte 1210 durch Engilbert von Meizzare, vom Markt Messern im Jahre 1513.

 „Ein Markt von 48 Häusern, mit der nächsten Poststation Horn. Derselbe ist im Besitze einer eigenen Pfarrkirche und Schule, die zum Dekanate Horn gehören und worüber das Stift Altenburg die Patronatsrechte ausübt. Das Landgericht, die Grund-, Orts- und Conscriptionsherrschaft ist Wildberg; der Wehrbezirk untersteht dem Linien-Infanterie-Regimente Nr. 14. 

"In 63 Familien zählt man 151 männliche, 154 weibliche Personen und 50 Schulkinder; An Viehstand werden 8 Pferde, 24 Ochsen, 566 Schafe, 30 Ziegen und 96 Schweine getroffen. Die Einwohner theilen sich in Landbauern und Kleinhäusler … An Gewerbs- und Handwerksleuten befinden sich hier ein Wundarzt, ein Kaufmann, ein Wirth, ein Müller, ein Bäcker, ein Fleischhauer, ein Hammer- und ein Kleinschmied, ein Tischler, ein Töpfer, ein Wagner, ein Binder, ein Weber, ein Schneider, ein Schuster und ein Wasenmeister. 

Da das Land hier einerseits mit Gräben durchschnitten, anderseits mit Wäldern umgeben ist, so schreitet der Ackerbau nur mittelmäßig vorwärts …

Unter den Kleinhäuslern beschäftigen sich nebenbei mehrere mit Hausierhandel, mit Holzarbeiten, z. B. Schindel machen, dann mit Koblenbrennen. 

Die Herrschaft unterhält hier eine Schäferei von 500 veredelten Schafen. …

Die Häuser des eigentlichen Marktes selbst, stoßen an einander, die übrigen sind größtentheils in den Thälern zerstreut. Das vorzüglichste Gebäude ist das herrschaftliche Schloß, dass den Namen Wildberg führt und der Amtsitz der vereinigten Herrschaften Wildberg und Drösiedl ist. Messern ist so zu sagen der Mittelpunkt der Herrschaft, da die übrigen zu ihr gehörigen Ortschaften beinahe im Zirkel herum liegen … Die Jagd besteht hier aus Hirsche, Rehe, Hasen, Füchse, Marder, Schnepfen, Rebhühner und anderes Federwild.“  

Messern 2020

Kulturgut:

Die Pfarrkirche, deren Grundsteinlegung im 14. Jahrhundert war, ist dem hl. Jakob dem Älteren geweiht und vom Friedhof umgeben. Im Chor kann man heute noch gotische Architekturelemente erkennen. Das Langhaus wurde im 17. Jahrhundert verlängert und barockisiert. Außen an der Südwand neben dem Hauptportal sind zwei Grabsteine – ebenfalls aus der Barockzeit - eingemauert.

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Das Kircheninnere wird durch den Hochaltar aus 1685 mit dem Altarbild des hl. Jakobs und durch Figurengruppen (Heilige Maria und Anna bzw. Josef mit dem Kind) geschmückt.


Schloss Wildberg Messern

Das Schloss Wildberg liegt etwa 300m südlich der Pfarrkirche auf einem, von der Großen Taffa umflossenen, Geländesporn. Heute erscheint die Anlage mit ihren unzähligen Kaminen im Renaissancestil. Jedoch war Wildberg bereits im 12. Jahrhundert eine mittelalterliche Wehrburg. 1135 wird ein Pilgrimus de Wiltperch genannt. Das Geschlecht der Wildberger dürfte um 1210 allerdings ausgestorben sein. Es gibt die Sage, dass das Hemd eines Grafen nach einer Schlacht an beiden Seiten vom Blut rot gefärbt, in der Mitte jedoch - durch den Schutz des Schildes - weiß geblieben war. Ab diesem Zeitpunkt hat der Graf die Farbkombination Rot-Weiß-Rot für dessen Schild verwendet. Anschließend nahmen die Babenberger das Bindenschild als Herzogssiegel in Gebrauch. Da sich das österreichische Staatswappen ebenfalls durch diese Farben auszeichnet, wird Wildberg sogar als Wappenschloss bezeichnet. Im 14. Jahrhundert war die Burg ein landesfürstliches Lehen der Maissauer bis sie in den Besitz der Herren von Puchheim gelang, die das Schloss zu einem wichtigen Stützpunkt der Reformation machten. Selbst eine Druckerei für evangelische Schriften befand sich im Inneren, die noch nach der Rekatholisierung bis 1770 im Betrieb war. Durch eine Zwangsversteigerung verloren die Herren von Puchheim das Schloss. Im 30-jährigen Krieg wurde die Burg von den Schweden besetzt. 1767 gelangte das Benediktinerstift Altenburg in den Besitz der Herrschaft, bis dann im 20. Jahrhundert einige Besitzerwechsel folgten und alles zu verfallen drohte. Vor einigen Jahren erhielt Wildberg einen neuen Besitzer, der erfreulicherweise keine Kosten und Mühen scheute um die Anlage in ihrem heutigen Glanz erstrahlen zu lassen.

Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich und kann daher nur aus der Umgebung betrachtet werden.

Messern erzählt auch durch die Kleindenkmäler, vor allem den Pranger, ein Stück Geschichte: Der Pranger ist im so genannten Dorf von Messern in Form eines Steinpfeilers mit Kapitell und Kugelaufsatz zu finden. An diesem wurden Bestrafte – vom nahen Marktrichterhaus kommend - gefoltert oder vorgeführt.

An der Straße zwischen Messern und Dorna, nördlich der Illymühle, befindet sich eine Wegkapelle aus dem 18. Jahrhundert mit einer Figur des hl. Johannes Nepumuk, die ebenfalls aus dieser Zeit stammt. Weiters gibt es aus dem 18. Jahrhundert einen Nischenpfeiler in Richtung Rothweinsdorf, einen Antoniuspfeiler östlich des Ortes im Wald sowie einen Nischenbildstock in Kaidling. 

Quellen:


Freizeit:

In Messern und Umgebung können Sie den Erlebnisweg „mir schmeckt´s“ bewandern oder mit dem Rad erkunden. Der Weg führt sie durch den Wald vorbei an Wasserläufen und verschiedenen Stationen, wo sie zum Beispiel den Wald mit dessen unterschiedlichen Gehölzen sowie deren Gerüche bzw. Aussehen erfahren können. Schautafeln informieren über die Forstwirtschaft und die Getreide- und Obstverarbeitung. Wollen Sie eine längere Tour planen, können Sie den Familien-Radweg in Irnfritz-Bahnhof benutzen. Dieser führt Sie über den Irnfritzer-Teich zum Erlebnisweg. Zum Rasten und Innehalten laden zwischendurch malerische Plätze ein.  Sei es die Aussichtsplattform oder einer der „mir schmeckt´s“-Betriebe. 


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Weitere Infos unter: https://www.niederoesterreich.at/a-erlebnisweg-mir-schmeckts  

Ein Spielplatz beim Jugendzentrum bietet den Kleinen abwechslungsreiche Möglichkeiten sich auszutoben         

Tourismus:

In Messern gibt es zwar keine Fremdenzimmer, jedoch einen großzügigen Campingplatz, der etwas über der Ortschaft  am Waldrand liegt. Auch ein Freibad können die CamperInnen nützen. Die zahlreichen DauercamperInnen zeugen von dem schönen Ambiente und der Gastfreundlichkeit des Ortes.

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