Nondorf

Nondorf 2021

Geschichte: 

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In und um Nondorf sind Siedlungen in der Jungsteinzeit nachgewiesen. Die neolithischen Fundstücke können im Krahuletzmuseum Eggenburg besichtigt werden.

Etwa zehntausend Jahre später, 1240 ist eine Feste Newndorff bezeugt, die sich an der Stelle des Hauses Nr. 9 befunden haben soll.  Newndorff – das „neue Dorf“ – wurde von den Herren von Pernegg erschlossen, gegründet und besiedelt. 1242 wird die Kirche zu „Nuindorf“ urkundlich erwähnt. Diese unterstand zu dieser Zeit dem Prämonstratenserstift Geras.

Nondorf gehörte wie Haselberg und Reichharts zum Land- und Blutgericht Drosendorf und ab 1500 zum Landgericht Wildberg.

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Als die Herren von Pernegg ausstarben, kam ihr Gebiet unter die Herrschaft der Babenberger. Ab 1380 wurden Hertel von Weissenbeck und die Herren von Tyrna mit der Feste belehnt. Ab 1416 war Hans der Waser Lehensherr zu Nondorf.

1465 wurde Nondorf an das Chorherrenstift Pernegg verkauft und blieb bis 1586 in dessen Besitz.

Während der Reformation hatten die protestantischen Grundherren ihre Sitze im Waldviertel – zum Beispiel in Horn, Wildberg, Raabs oder Drosendorf. In diesen Bereichen  wurden natürlich auch katholische Priester durch protestantische Prediger ersetzt. 1544 scheint Nondorf im Visitationsbericht noch als katholische Pfarre auf. 1590 heiratet der damalige Pfarrer und reicht ab diesem Zeitpunkt die Kommunion auch entsprechend der Lehre Luthers.

Nondorf 2021

Im 17. Jahrhundert beginnen in Nondorf Marienwallfahrten. Ende des Jahrhunderts wird die Pfarre Nondorf eine Filiale von Blumau. 1763 wurde die Kirche in Nondorf dem architektonischen Zeitstil angepasst (heutiges Erscheinungsbild) und bildete 20 Jahre später wieder den Mittelpunkt der eigenen Pfarre.

In Nondorf gab es seit 1783 eine Schule. Diese wurde 1879 umgebaut und mit einer Wasserversorgung ausgestattet. (Bis dahin benutzten Schüler und Lehrer das Wasser der Heilquelle aus dem Gemeindebrunnen.) In Jahren mit wenigen Schülern (z.B. 1905 – 95 Schulkinder) gab es nur einen Lehrer der vormittags die Oberstufe und nachmittags die Unterstufe unterrichtete. Ab 1967 pendelten die Oberstufenschüler in die Hauptschule Eggenburg. Nach Fertigstellung der Volksschule in Irnfritz 1971 wurde die Schule in Nondorf stillgelegt.

Kulturgut:

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Die Pfarrkirche in Nondorf ist dem Fest Mariae Geburt geweiht. Bei dem Gotteshaus handelt es sich um einen einschiffigen Barockbau, der im Kern noch romanisch ist. Im Langhaus befinden sich im Norden ein Fenster und an der Südseite drei Rundbogenfenster. Die Apsis ist doppelt durchfenstert. Im Scheitel der Apsis ist in einer Rundbogennische eine Figur der Maria Immaculata aus der Mitte des 18. Jahrhunderts beheimatet.

Das Innere wird durch ein dreijochiges Tonnengewölbe gegliedert. Der marmorierte Altar wurde 1923 von Furtner und Fanter umgestaltet. In dessen zentraler Nische findet man die Figurengruppe Maria mit dem Kind. Darüber ist Gottvater mit dem Heiligen Geist im Strahlenkranz und zahlreiche betende Engel. Links und Rechts bekrönen Säulenbaldachine die Figuren der hll. Joachim und Anna von circa 1715.

Weiters sind im Chor die Figuren der hll. Rochus und Sebastian zu finden und ein marmorierter Taufstein mit einer Gruppe, welche die Taufe Christi darstellt.

 

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Am Ortsende in Richtung Rothweinsdorf ist eine steinerne Figurensäule von 1742 mit Maria Immaculata anzutreffen.

An einem Feldweg westlich von Nondorf befindet sich das so genannte Wetterkreuz, an welchem die Jahreszahl 1644 zu lesen ist. Bei diesem Kleindenkmal handelt es sich um einen Tabernakelpfeiler, der durch ein Steinkreuz seine Bekrönung findet. Die Reliefs stellen Christus am Kreuz, den hl. Vitus und Maria Dolorosa dar.

1851 wurde westlich des Ortes die Antoniuskapelle – ein Nischenbildstock - erbaut. Da die ursprüngliche Statue des hl. Antonius 1980 gestohlen wurde, hat eine Dorfverwandte das heutige Tafelbild gemalt.

Freizeit:

    

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In Nondorf beeindruckt nicht nur die gigantische Linde am Dorfplatz: Das Biotop bietet den BesuchernInnen im Sommer abwechslungsreichen Badespaß. Ein kleiner Sandstrand lässt Burgen entstehen, ein etwas erhöht gelegener Steg kann als Sprungbrett benutzt werden und ein angelegtes Ruderboot lädt ein, das weitläufige Gewässer auf diese Weise zu erkunden.

Auf der Liegewiese gibt es Schattenplätze unter altem Baumbestand und einen Kinderspielplatz.


Quellen:

  • Dehio, Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990
  • G. Reichhalter, K. u. T. Kühtreiber, Burgen. Waldviertel und Wachau, St. Pölten 2001
  •  J. Rotter, Bildstockwanderungen im Poigreich und Umgebung, Winkl 2005                 
  •  J. Koller, Nachrichtenblatt der Marktgemeinde Irnfritrz-Messern, 1993