Trabenreith

Trabenreith 2021

    

Geschichte: 

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Die erste Urkunde mit einer Erwähnung Trabenreiths stammt aus dem Jahre 1300. In dieser werden die Pächter von Herzogenburg genannt. Es waren Hermann, Chunrad und Heinrich von Traivenreut, die von 1300 bis 1380 Abgaben zahlen mussten.Eine Schlossanlage soll bis ins 17. Jahrhundert erhalten gewesen sein. An deren Stelle befindet sich heute das Haus Nr. 31. Als Trabenreith unter der Herrschaft Drosendorfs war – von 1514 bis etwa 1590 -  gab es auch eine Bierbrauerei. Diese lässt sich heute noch im 24m langen Keller des Hauses Nr. 39 nachvollziehen.

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Ab dem Jahre 1756 ist Trabenreith eine selbstständige Pfarre und untersteht von nun an nicht mehr der Pfarre Pernegg. Aus Überlieferungen und Chroniken weiß man, dass auch Trabenreith viele Wallfahrer, die dem Erlöschen der Maul- und Klauenseue dankten, begrüßen konnte.

Ein weiteres wichtiges Kapitel in der Geschichte von Trabenreith beginnt 1779, mit der Gründung der ersten Schule im Gebiet der heutigen Marktgemeinde. (Es ist aber anzunehmen, dass es bereits unter den Protestanten in Wildberg eine Lehrstätte gab.)

Trabenreith 2021

Kulturgut: 

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Der Bau der Pfarrkirche dauerte von 1756 bis 1764. Das, dem hl. Johannes Nepomuk geweihte, Kirchengebäude wurde anstelle der Leonhardkapelle an erhöhter Position errichtet. Es handelt sich um eine spätbarocke Saalkirche mit querschiffähnlichen Kapellen.

Der Neobarocke Hochaltar stammt von Fischer und Riegelbauer aus Freistadt. Die seitlichen Figuren stellen den hl. Johannes Nepomuk zwischen den hll. Norbert und Augustinus dar. Für den Altar spendete Kaiser Franz Josef I. 60 000 Gulden aus "eigener Tasche".

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Der Pfarrhof, dessen Kern aus dem 16. Jahrhundert stammt, ist der ehemalige Meierhof des Gutes Trabenreith. 1756 wurde er vom Ort gekauft und daraufhin als Pfarrhof adaptiert.

Im späthistorischen Haus Nr. 35 befand sich etwa ab 1905 die Schule.

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Nordöstlich des Ortes ist eine Wegkapelle beim sogenannten Sooßtbründl.

Direkt an der Straße südlich von Trabenreith ist ein Breitpfeiler - mit einer bis zum Boden reichenden Nische - errichtet. Von diesem Pfeiler führt ein Feldweg zu einem neuzeitlichen Marterl mit einer Muttergottesstatue im Inneren und weiter zu einem Gusseisenkreuz, das die Verwandten der 1945 ermordeten Aloisia Asfall gestiftet haben.

Ein anderer Feldweg führt an der Straße nach Ludweishofen zur Pestsäule – einem Tabernakelpfeiler aus Sandstein, der 1713 errichtet wurde, nachdem bereits ein Drittel der Bevölkerung der Seuche erlegen war.

Hinter der Ortschaft steht eine Fichte, an der ein Armeseelenbild von 1832 angebracht ist.  

Die Legende besagt, dass an dieser Stelle die Tiere nur mehr durch Peitschenhiebe weiterzubewegen waren. Ein Bauer vermutete an dieser Stelle unerlöste Seelen und stiftete deshalb das Armeseelenbild. Seitdem stäubten sich an dieser Stelle keine Tiere mehr.

Östlich von Trabenreith ist ein Breitpfeiler mit einer Mariendarstellung und einem schmiedeeisernen Doppelbalkenkreuz auf dem Dach zu sehen.

Richtung Wenjapons findet man ebenfalls einen Breitpfeiler mit Doppelbalkenkreuz. Folgt man dem Feldweg, der vom zuletzt erwähnten Denkmal ausgeht, begegnet man einem Gusseisenkreuz mit polychromiertem Korpus.  

 

Quellen:

  • Dehio, Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990
  • J. Rotter, Bildstockwanderungen im Poigreich und Umgebung, Winkl 2005
  • J. Koller, Nachrichtenblatt der Marktgemeinde Irnfritrz-Messern, 1993