Wappoltenreith

Wappoltenreith 2021

Geschichte: 

Im Jahre 1366 wurden die Bewohner von Weypotenraut zu ersten Mal in der Kirchengeschichte des Waldviertels erwähnt. 30 Jahre später wird ein Gutsherr von Weipoltenreit genannt. Danach treten die Bezeichnungen Weipotnreyt und etwas später Weypoldenreit auf.

Die heutige Schreibweise der Ortschaft ist erstmals 1770 im ersten Taufbuch der Pfarre Trabenreith zu lesen. Es wird vermutet, dass sich an der Stelle der Filialkirche eine Motte (Burg in Holzbauweise) befunden hat. Zu dieser Anlage ist jedoch nichts schriftlich belegt. Sicher ist, dass sich das Gebiet lange im Besitz der Wildberger befunden hat. Auch das Benediktinerstift Altenburg war Eigentümer des Dorfes und der angrenzenden Flächen.

Wappoltenreith 2021

In einer Chronik des Jahres 1841 werden die Bewohner von Wappoltenreith wie folgt beschrieben: „…die gut bestifteten Einwohner sind Landbauern, unter welchen sich ein Wirt, der zugleich Fleischhauerei ausübt, ein Zimmermann, ein Schmid, ein Schneider, ein Schuster und 2 Weber befinden. Die Gründe sind im Allgemeinen gut und werfen in trockenen Jahren besonders ergiebige Ernten ab. Gebaut werden Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Wiken, Erbsen, Linsen, Flachs und Erdäpfel. Die Viehzucht liefert einen guten Ertrag, doch wird sie nicht mit Anwendung der Stallfütterung betrieben. Im Meierhof der Herrschaft befindet sich auch eine Schäferei. Die meisten Bewohner betreiben übrigens noch einen bedeutenden Handel in das Viertel unter dem Manhartsberg mit Bau- und Brennholz, Weinstecken und Schindeln…“

Kulturgut: 

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Die Filialkirche Wappoltenreith entstand 1522 und wurde dem NÖ-Schutzpatron, dem hl. Leopold, geweiht. Die kleine spätgotische Kirche beheimatet im Dachreiter eine Glocke aus dem Jahre 1516 mit der Signatur Wolfgang Aschenprenners. Der Hochaltar stammt aus der frühen Barockzeit und wurde in der Gestaltung einem Flügelaltar nachgeahmt. Er zeigt eine Nachbildung der Schwarzen Mutter von Czenstochau, eine Statue des hl. Leopold und jeweils eine Figur der hll. Augustinus und Norbert und an höchster Stelle im gesprengten Giebel das Christkind. Östlich von Wappoltenreith befindet sich an einer Feldweggabelung ein um 1861 gestiftetes Hochkreuz. Am westlichen Ortsende stehen ein Breitpfeiler mit zwei Nischen und gleich daneben ein Tabernakelpfeiler aus Sandstein. Von vier Birken umgeben findet sich in Richtung Trabenreith ein Eisenkreuz auf einem Natursteinsockel.


Quellen:

  • Dehio, Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990
  • J. Rotter, Bildstockwanderungen im Poigreich und Umgebung, Winkl 2005
  • J. Koller, Nachrichtenblatt der Marktgemeinde Irnfritrz-Messern, 1993